Fernmuendliches


Ratatöskr! by anne
29 November, 2008, 8:04 pm
Filed under: Erklärungen, ohne Worte, Tiere | Schlagwörter: , ,

Ich mag Eichhörnchen ja sehr gerne. Eigentlich mag ich sogar alle Nagetiere, aber unter ihnen ist mir das Eichhörnchen besonders lieb. Es kann ja auch ganz erstaunliche Dinge, wie zum Beispiel seine Zähne spreizen und außerdem hat es immer sein Bett mit dabei, weil es ja auf seinem Schwanz schläft. Es ist ein ganz erstaunliches Tierchen!

Nun gibt es aber einen Menschen, der tatsächlich glaubte, ich würde Eichhörnchen („Eiche“) nicht wegen ihrer überragenden und überaus überzeugenden Fähigkeiten so gern haben, sondern – und jetzt kommt’s -: weil ich wie ein Eichhörchen aussehe! Diese Verbindung ist mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nie untergekommen und ich kann es auch bis heute nicht verstehen. Ich mag das Eichhörnchen allein aus einem Grund und zwar: weil es das Eichhörnchen verdient, von mir gemocht zu werden!

Sollte es aber nun tatsächlich stimmen, dass ich wie ein Eich aussehe (denn wirklich beurteilen kann ich das nicht, ich habe es nicht so mit Gesichtern …), dann müsste ich ernsthaft überlegen, ob ich das Eich nicht nur mag, sondern auch damit beginnen, mich mit ihm zu identifizieren. Ich habe also – prophylaktisch sozusagen – schon einmal überlegt, wie viele berühmte Eichhörnchen ich denn kenne, die ich zu meinem Vorbild erklären könnte.

Nun ist aber mit berühmten Eichhörnchen so eine Sache: es gibt ihrer einfach nicht viele. Chip und Chap (beziehungsweise Ahörnchen und Behörnchen) sind eindeutig Streifenhörnchen und selbst Scrat aus „Ice Age“ ist kein reinrassiges Eich, sondern ein Säbelzahneichhörnchen. Aber diesen ganzen modernen Quatsch mag ich ja eigentlich sowieso nicht. Und zum Glück es gibt ein berühmtes Eich aus längst vergessenen Zeiten, das ich durchaus mögen könnte: Ratatöskr!

Denn: wer seine „Edda“ kennt, der weiß (Grimnismal 32, nach Simrock):

„Ratatöskr heißt das Eichhorn,     das auf und ab rennt

An der Esche Yggdrasils:

Des Adlers Worte     von oben vernimmt es

Und bringt sie Nidhöggern nieder.“

Ein Mittler zwischen den Welten! Ein Eich, das auf dem Weltenbaum lebt! Und (wie Freund Wikipedia weiß): „Da Oben und Unten Gegensätze sind, ist das Eichhörnchen Sinnbild für den Widerstreit der Gegensätze und steht am Weltenbaum somit für den Streit. (…) Steter Streit ist wie der Zahn der Zeit, der an allem nagt und alles zersetzt …“

Was für ein schönes Bild! Ich mag Ratatöskr. Und vielleicht bin ich ab heute sogar gerne ein Eich …



Geräte, die die Welt braucht (unbedingt sogar!) by anne
22 September, 2008, 8:17 pm
Filed under: Dinge, ohne Worte | Schlagwörter: , ,

Ich komme gerade von einer Reise. Von dieser Reise werde ich vielleicht auch nochmal mehr berichten, aber nicht jetzt. Jetzt muss ich nämlich von einem Gerät erzählen, dass mir – da ich es nicht besitze, aber unbedingt besitzen möchte – Tränen des Neids in die Augen getrieben hat (wenn man das so sagen kann).

Wie ich schonmal bei „Adäquate Staubsauger und grinsende Gesichter im Klo“ beschrieben habe, gibt es drei Kategorien, nach denen ich Dinge bewerte, wobei die zweite Kategorie dem Gerät angepasst werden muss. Bei den Staubsaugern gingen sie noch so:

Erstens: Wie sieht er aus?

Zweitens: Wieviel Watt hat er?

Drittens: Was kann er außerdem?

Heute nun soll es aber um Toaster gehen, deshalb ersetzt man „zweitens“ durch: „Wie geil toastet er?“. Ich habe auch einen Toaster, aber den benutze ich nie, da er erstens) langweilig aussieht, zweitens) nur durchschnittlich toastet und drittens) nichts außerdem kann (dass man sich an ihm Zigaretten anzünden kann, wenn man kein Feuerzeug zur Hand hat, zählt nicht (das kann man an jedem Toaster) – auch wenn es der einzige Grund ist, weshalb er in meinem Zimmer direkt vor dem Fernseher steht. Das hier ist mein Toaster:

mein langweiliger Toaster

mein langweiliger Toaster

Nun aber habe ich einen Toaster kennengelernt, der so adäquat ist, die pure Adäquanz sogar, dass ich fast weinen muss, wenn ich meinen aschfahlen Abglanz eines solchen Geräts in meinem Zimmer stehen sehe. Ich überlege, ob ich ihn einfach wegwerfen soll, einfach so, aus Protest.

Denn erstens) dieser Toaster sieht einfach nur geil aus:

der geilste Toaster der Welt

der geilste Toaster der Welt

Und zweitens) und drittens) toastet er geil und kann beim toasten sogar noch etwas außerdem. Leider Gottes war ich heute etwas in Eile, als ich das folgende Bild anfertigte und ich hatte auch nur kleines Vollkorntoastbrot zur Hand, deshalb ist das Bild nicht ganz so überzeugend, wie der Toaster eigentlich ist, aber dennoch: ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ich muss dieses Gerät haben. Ich würde mir sogar das frühstücken angewöhnen, einfach nur um ihn jeden Morgen benutzen zu können …

das Ergebnis

das Ergebnis



Liebe FAZ … by anne
29 August, 2008, 5:33 pm
Filed under: Bücher und Zeitungen, Missstände | Schlagwörter: , ,

Liebe FAZ,

ich möchte mich ja eigentlich nicht über Dich beschweren. Nein, ganz im Gegenteil: ich finde es großartig, dass man in Dir zur Zeit den Vorabdruck von Christian Krachts neuem Roman lesen kann. Du machst mir damit eine kaum zu beschreibende Freude, jeden Tag.

Nur, liebe FAZ, ich bin kein Mensch, der Dich gerne erwirbt oder der gerne Tonnen von Print in seiner Wohnung liegen hat. Ich bin noch nichtmal ein Mensch, der Print im Allgemeinen mag. Ich habe aus Protest sogar schon Print versenkt und umso mehr freute ich mich, als ich auf Deiner Webseite sah, dass man Dich auch als e-Paper bestellen kann.

Liebe FAZ, ich HABE Dich als e-Paper bestellt und zwar am Dienstag! Und dennoch zwingst Du mich bis heute vor die Tür, um Dich als Printausgabe zu erwerben. Ich verstehe Dich nicht, liebe FAZ, was ist so schwer daran? Jeden Tag, den ich Dich als Print nach Hause tragen muss, mag ich Dich ein bisschen weniger. Es tut mir leid, das so sagen zu müssen: aber es ist so.

Heute dann, liebe FAZ, heute als ich Dich aufschlug setztest Du der Sache dann aber noch die Krone auf. Liebe FAZ, wie kannst Du – wirklich, wie KANNST DU – auf der ersten Seite Deines Feuilletons einen sehr sehr langen Artikel über „Das Buch, das aus dem Äther kam“, über elektronische Bücher und alle diese Dinge drucken und es mir immer noch verwehren, Dich am Bildschirm zu lesen? Liebe FAZ, als ich das sah, war ich wirklich sauer. Unter uns gesprochen, ich fühlte mich gar verhöhnt von Dir.

Aber vielleicht, liebe FAZ, vielleicht verstehe ich Dich auch einfach nur nicht …



Wieviele Zähne hat ein Kaninchen? by anne
27 August, 2008, 4:57 pm
Filed under: Erklärungen | Schlagwörter: , ,

Da ganz offensichtlich nicht nur ein großes öffentliches Interesse an der Zahl der Hasenzähne besteht, sondern auch viele Menschen wissen möchten, wieviele Zähne ein Kaninchen hat, möchte ich das an dieser Stelle auch noch kurz auflösen.

Ein Kaninchen hat 28 Zähne. Wie ein Hase. Wie alle Hasenartigen!



Eis-Eis-Pinguin by anne
27 August, 2008, 4:51 pm
Filed under: Filme & Fernsehen, Missstände | Schlagwörter: , ,

Man sollte darauf achten, dass Kinder keine Werbung zu sehen bekommen, wenn der Konsum derselben dazu führt, dass sie – eröffnet man ihnen die Perspektive, sie könnten ein Eis bekommen – geschlagene fünfzehn Minuten in ohrenbetäubender Lautstärke „Ich bin ein Eis-Eis-Pinguin“ schreien. An einem öffentlichen Ort versteht sich.

Insofern ist dies ein Plädoyer für den verantwortungsbewussten Umgang mit Werbung. Meinen etwa. Ich kaufe zwar alles, was ich in der Werbung sehe, aber wenigstens verhalte ich mich dabei ruhig.



Olympia: Ende – Zigaretten kaufen – Blumen gießen by anne

Seit gestern ist Olympia vorbei und ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen. Auf Mitleid kann ich auch nicht hoffen, siehe hier:

[12:35:24] Anne : oh, ich weiß nichts mit mir anzufangen!
[12:36:08] Charlotte : si können doch lesen
[12:36:17] Anne : ja, ich könnte
[12:36:23] Charlotte : aber keine lust, oder was?
[12:36:25] Anne : es gibt kein olympia mehr, das ist schlimm!
[12:36:44] Charlotte : tja, das bleibt jetzt auch erstmal 4 jahre so…

Na gut, ich wüsste wirklich etwas, was ich mit mir anfangen könnte oder zumindest sollte und SO schlimm ist es nun auch nicht, dass Olympia vorbei ist, aber ehrlich gesagt habe ich es mir anders vorgestellt. Zum Beispiel die letzte Nacht. Ich dachte, ich könnte zum ersten Mal seit dem 08. August wieder einemal richtig gut und lange schlafen: pff, schlafen my ass … Vielleicht lag es daran, dass ich zum ersten Mal seit diesem 08. August ohne laufenden Fernseher einschlafen musste/wollte/sollte, oder auch daran, dass ich überhaupt nicht mehr daran gewöhnt bin durchzuschlafen und nicht mehrmals von schreienden Kommentatoren geweckt zu werden, nur um dann wieder Olympia zu gucken. Und wenn man dann endlich mal schläft, dann hat man später auch keine Lust aufzustehen, denn warum auch? Der Fernseher läuft nicht, es kommt auch kein Olympia. Und dann die ganz große Ernüchterung, wenn man vor lauter Olympia-Entzug tatsächlich gegen Mittag den Fernseher anstellt, ohne dass Olympia kommt. Ich hatte völlig vergessen, wie schrecklich das sein kann.

Jedenfalls hatte ich eine schlechte Nacht und einen schlechten Morgen und bislang auch einen relativ schlechten Tag ohne Olympia. Aber ich sollte aufhören, mich darüber zu beschweren und gleich anfangen, mich auf die Winterspiele zu freuen. 12. Februar 2010. Bis dahin muss ich mir andere Hobbys suchen.

Heute habe ich erstmal die „Freizeit Royal“ gekauft. Seit letzter Woch boykottiere ich bekanntlich die „Heim und Welt“, weil die sich tatsächlich erdreistet hat, das Adelsporträt aus ihrem Programm zu nehmen. „Freizeit Royal“ jedenfalls hört sich sehr vielversprechend an, denn es gibt: „Krone intim“, „Bräute royal“, „Lebenslust royal“, „Hintergründe royal“, „Krone privat“, „Kochen royal“, „Königliche Frisuren“, „Reise royal“, „Königliche Rätsel“, „Königliche Horoskope“ und „Aktion royal“ – das zumindest verspricht der „Inhalt royal“. Ich bin gespannt.

Ich war also einkaufen und weil ich mir schon sehr lange vorgenommen habe, mich über das Zigarettenkaufen aufzuregen, finde ich, das heute ein guter Tag dafür ist. Ich frage mich nämlich wirklich, was das alles soll mit dem Zigarettenkaufen. Früher nahm man sich einfach so viele Schachteln, wie man wollte und legte sie auf das Band. Heutzutage aber … Nehmen wir Kaiser’s im Ring-Center. Ich kaufe schon gar keine Zigaretten mehr bei Kaiser’s im Ring-Center. Bei Kaiser’s im Ring-Center kann man sich nämlich nicht einfach so Zigaretten nehmen, sondern muss der Kassiererin sagen, dass man gerne Zigaretten hätte, woraufhin diese aufspringt, zu den verschlossenen Zigaretten-Fächern eilt, die entsprechenden Zigaretten herauskramt und zurück zur Kasse läuft. Nun spreche ich aber nur ungern mit fremden Menschen, jedenfalls nicht mehr als das Nötigste, und zudem werde ich auch nur ungern von fremden Menschen aufgehalten, möchte also aus Rücksicht und eigener Erfahrung auch niemanden anders an der Kasse aufhalten. Also frage ich erst gar nicht. Daher: keine Zigaretten mehr für mich bei Kaiser’s.

Bei unserem Edeka ist es etwas leichter – sollte man zumindest denken. Auch dort kann man sich zwar nicht mehr einfach Zigaretten nehmen, aber es gibt neben dem Förderband an der Kasse einen Automaten, der auf Wusch Zigarettenschachteln auf das Band spuckt. Nur: er spuckt immer nur eine. Danach muss er erst wieder manuell vom Personal freigegeben werden. Ich bin nun aber doch aus wohnsituationstechnischen Gründen des öfteren mit der Aufgabe konfrontiert, beim Einkauf zwei Schachteln zu erwerben. Wenn man an eine Kasse mit einem aufmerksamen Kassierer gerät, ist das auch gar nicht so schwer. Der aufmerksame Kassierer merkt nämlich von ganz alleine, dass der Automat gesperrt ist, und gibt ihn ebenso von alleine wieder frei. So kann man – mit einer kleinen Wartezeit in der Mitte – zwei Schachteln Zigaretten erwerben, ohne jemanden aufzuhalten oder zu sprechen. Leider sind aber die aufmerksamen Kassierer eindeutig in der Minderheit und viele einstmals aufmerksam geglaubte entwickeln sich plötzlich zu unaufmerksamen.

(Und jetzt ist gerade auch noch meine Schreibtischlampe kaputt gegangen!)

Im Falle des unaufmerksamen Kassierers sieht man sich dann natürlich wieder mit den zwei Dingen konfrontiert, die man eigentlich vermeiden will: a) mit fremden Menschen sprechen und b) fremde Menschen aufhalten. Man muss dem fremden Kassierer nämlich mitteilen, dass der Automat gesperrt ist und ihn bitten, ihn doch nun wieder freizugeben. Das kann man natürlich erst machen, wenn man selbst dran ist, weil man will ja vor allem nicht c) fremde Menschen bei ihrer Einkaufsabwicklung unterbrechen und dabei auch noch durch den halben Laden schreien. Selbstverständlich befindet sich nun aber der Automat, der die Zigaretten aufs Band spuckt, wenn er denn freigegeben ist, eher in der Mitte des Bandes und man müsste sich, um ihn zu bedienen wieder in der Schlange zurückbewegen. Das kostet Zeit und dort stehen natürlich auch Menschen und man will ja a) nicht mit fremden Menschen sprechen, b) fremde Menschen nicht aufhalten, c) fremde Menschen nicht bei ihrer Einkaufsabwicklung unterbrechen und d) sich nicht an fremden Menschen vorbeidrängeln müssen. Also endet der Zigarettenkaufspaß bei Edeka für mich oft damit, dass ich nur eine Schachtel erstehen kann, nur um dann auf dem Nachhauseweg gleich in das nächste Geschäft zu laufen, um das Versäumte nachzuholen.

Ich frage mich, welchen Sinn es macht, dass der Automat bei Edeka nach Auswurf einer Zigarettenschachtel automatisch gesperrt wird. Und ich frage mich auch, ob ich der einzige Mensch auf der ganzen Welt bin, der mitunter – oder eigentlich sogar immer – zwei Schachteln erwerben will. Keine Lösung ist jedenfalls der noch sinnlosere Automat bei Edeka im Alexa. Dort bekommt man nämlich noch nichtmal EINE Schachtel Zigaretten, sondern nur einen Bon, den man – mit dem Hinweis versehen, dass er nur noch 2756 Stunden gültig ist – hinter der Kasse an einem weiteren Automaten einlösen kann. Zudem wurde ich doch tatsächlich in diesem Edeka einmal gefragt, ob ich schon 16 sei, als ich einen solchen Bon erwerben wollte. Nicht nur, dass die Frage vollständig irrelevant war, da man zu diesem Zeitpunkt schon lange 18 sein musste, um rauchen zu dürfen, nein: die Frau meinte es tatsächlich ernst. Wirklich. Ich habe auch erst fünf Minuten lachen müssen, bevor ich es einsah und dabei habe ich sogar a) mit fremden Menschen gesprochen und b) andere fremde Menschen aufgehalten. Aber gut, ich werde oft für 15 gehalten …

Zum Abschluss noch folgender Hinweis: Meine Mitbewohnerin ist gerade nicht da. Das heißt zwar, dass ich heute beim Einkauf nur eine Schachtel Zigaretten erwerben musste, nicht jedoch, dass ich nicht a) mit fremden Menschen sprechen, b) fremde Menschen aufhalten und d) mich an fremden Menschen vorbeidrängeln musste. Der Automat war nämlich kaputt – oder auch nicht -, ich musste an der Kasse nach Zigaretten fragen, die Kassiererin wühlte darauf einen hinter ihr stehenden Einkaufswagen durch, in dem sehr viele Zigarettenschachteln lagen, gab dann aber doch den Automaten frei, der allerdings nicht auf meine Eingabe reagierte und fand dann am Ende doch noch die richtige Schachtel in ihrem Wagen.

Zudem fand ich in der Küche zwei Pflanzen, versehen mit folgenden Zetteln:

Aufforderung

Aufforderung

... und Drohung

... und Drohung

Ich fühle mich unter Druck gesetzt …



Über das Einkaufen für Mitbewohner by anne

Gerade komme ich vom Einkaufen. Ich muss ja ständig nicht nur für mich, sondern auch für meine liebe Mitbewohnerin Lotte einkaufen (so wie sie auch für mich). An sich vollkommen in Ordnung. Schlimm wird es nur, wenn man durch diesen Umstand mit größter Regelmäßigkeit dazu gezwungen wird, Dinge zu erwerben, die man selbst zutiefst verabscheut: Fruit2day. Ich habe es ja wirklich auch versucht, ich habe sogar verschiedene Sorten versucht, aber Fruit2day und ich, wir beide werden einfach keine Freunde mehr. Ich kann es nicht verstehen, dieses „Getränk“. Zum einen finde ich die Konsistenz überaus befremdlich und ich bin nun was Konsistenzen angeht schon ein, sagen wir: Freidenker. Joghurt gehört getrunken, Eis gehört geschmolzen und Brei ist eigentlich sowieso das beste. Fruit2day ist anders. Außerdem befinden sich in diesem „Getränk“ so große Fruchtstücke, dass es fast schon weniger anstrengend ist, die ganze Frucht einfach so zu essen. Ich denke sogar, es IST weniger anstrengend und der Konsum von Fruit2day damit vollständig absurd. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre, werde ich auch noch gezwungen dieses mir nun schon so sehr widerstrebende Etwas mit Erdbeergeschmack zu kaufen. Und wie ich zu Erdbeergeschmack stehe … Nun, das habe ich an anderer Stelle schon erläutert.

Ich persönlich bin ja nach wie vor ein großer Fan von Müller fructiv, das heißt eigentlich von seinem Vorgänger, der – so glaube ich – einfach nur Müller Drink hieß. Das aber auch nur, weil auf der alten Verpackung stand „10 Obstsorten, 9 Vitamine“ (oder so ähnlich). Ich habe mir immer fest vorgenommen, eines Tages die Obstsorte ohne Vitamin zu finden, und mich daraufhin ausschließlich von ihr zu ernähren. Jetzt habe ich die Chance verpasst, denn in Müller fructiv sind zwar immer noch neun Vitamine, über die Zahl der Obstsorten schweigt man sich allerdings aus. Hn.



Freunde oder nicht? by x
18 August, 2008, 6:43 pm
Filed under: Das ist immer so!, Missstände, Rätsel | Schlagwörter:

Liebe Deutsche Bahn,

warum hasst Du mich und liebst Anne?

Ich hatte eine angenehme Hinfahrt in einem renovierten ICE, gar nicht dreckig. Das möchte ich ja auch gerne lobend anerkennen. Ich habe es wirklich als Versöhnungsangebot empfunden.

Aber warum machtest Du die Rückfahrt aus Hamburg zu einer Odyssee?

Dass kein ICE am Gleis 14a/b stand – geschenkt. Ich war erst zur Abfahrtszeit da, weil ich, um zur U-Bahn Richtung Bahnhof zu kommen, querfeldein über einen Rummel laufen musste. Dafür kannst Du nichts. Ich musste mir ein neues Ticket kaufen, weil Dein Super-Sparpreis zuggebunden ist. Das habe ich in Kauf genommen. Aber wo war der EuroNight, für den ich doch in aller Eile ein Ticket erstanden hatte? Warum waren Deine Anzeigetafeln so verwirrend und unverständlich? Es kann nicht nur an meinem geringen Verstand gelegen haben. Mit mir warteten zahlreiche andere Reisewillige am Bahnsteig. Zwar mag ich Rätsel, aber nicht, wenn ich seit sieben Uhr durch die Gegend laufe. Ich möchte Dich nicht beleidigen, liebe Deutsche Bahn, aber dein Personal, das sicher grandios rangieren kann, war etwas zynisch und gab nur missmutig Auskunft.

In Harburg sollte der EuroNight auf uns warten. Der, und andere Fernzüge, die warum auch immer nicht ab Hamburg Hauptbahnhof fahren konnten. Du musst zugeben, liebe Deutsche Bahn, in der S 3 nach Harburg war es etwas eng. So eng, dass rangiergeprüftes Bahnpersonal die Leute, davon abhalten musste, in den überfüllten Zug zu steigen.

Wo genau war mein Zug in Harburg? Ich konnte ihn nicht sehen. Es kann natürlich an mir gelegen haben, aber vielleicht auch ein wenig an den vielen Menschen, der Dunkelheit und der – Entschuldigung – mangelnden Auskunft. Natürlich war die Fahrt im Metronom umso intensiver; im ICE oder IC kriegt man ja kaum was von der Fahrt mit. Und den malerischen Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen hätte ich sonst auch nicht 25 Minuten betrachten können. Der nächste Metronom nach Hannover stand ja dann auch bald bereit. Gut, damit hast Du, liebe Deutsche Bahn, nichts zu tun, der Metronom gehört ja nicht zu Dir.

Ich weiß ja selber, dass in Hannover andauernd Junggesellenabschiede sind. Deshalb gehe ich da ja abends gar nicht mehr aus dem Bahnhof, wenn ich auf meine RE warte. Aber, liebe Deutsche Bahn, ich möchte Dir noch von der Krönung des Abends erzählen: Vierzig Minuten lang leistete mir ein Man im Bienenkostüm (kein Mexikaner) heitere Gesellschaft in Deinem RE.

Liebe Deutsche Bahn, habe ich Dich mal gereizt? Bist Du irgendwie sauer auf mich?

Was kann ich tun, damit wir uns wieder besser verstehen? Wie damals, auf den Fahrten nach Augsburg?

Eine Frage habe ich noch, liebe Deutsche Bahn: Fuhr denn überhaupt Dein ICE ab Hamburg Hauptbahnhof oder auch schon nicht? Denn dann hätte ich ihn ja gar nicht verpasst und in der Folge keine neues Ticket kaufen müssen.



Liebe Deutsche Bahn … by anne
18 August, 2008, 9:54 am
Filed under: Reisen | Schlagwörter:

Liebe Deutsche Bahn,

Du weißt, wie gern ich Dich habe. Jeder weiß das. Mit Dir zu reisen ist viel schöner, als mit dem Auto zu fahren oder gar zu fliegen und Du bringst allen Deinen Auszubildenden das Rangieren bei. Aber was Du gestern für mich getan hast, war selbst für Dich eine Großtat.

Liebe Deutsche Bahn,

gestern ging es mir nicht wirklich gut und ich musste irgendwie von Emden nach Berlin kommen. Da es mir nicht gut ging, beschloss ich, mit Dir zu reisen und nicht mit dem Auto. Es ging mir wirklich nicht gut. Und dann hast Du in Bremen beschlossen, meinen ICE ausfallen zu lassen. Weil Du es aber verdienst, dass ich Dich gern habe und weil Du Dich um mich sorgtest, hast Du das getan, was Du in diesem Fall immer tust: Du hast pünktlich einen Ersatz-IC aufs Gleis gestellt und weil es nur ein IC war, nur Wagen der ersten Klasse angehängt.

Liebe Deutsche Bahn,

ich weiß, dass das alles für Dich nichts besonderes ist, aber mir hast Du gestern damit das Leben gerettet. Nirgends hätte ich mich besser erholen können, besser schlafen, besser neue Energien schöpfen, als in einem riesigen (Schlaf-)Sessel in einem Deiner Züge. Die Fahrt wiegte mich in den Schlaf und so lag ich zusammengerollt und glücklich in meinem Sitz. Wenn ich groß bin, dann möchte ich eine BahnCard 100 für die erste Klasse haben.

Liebe Deutsche Bahn,

als ich in Berlin aufwachte, ging es mir so viel besser – und das alles nur wegen Dir. Mir ging es sogar so gut, dass ich die letzte Nacht endlich wieder zu einer Olympia-Nacht machen konnte und ein kleines Lächeln meine Lippen umspielte, als meine Mitbewohnerin, die mit dem Auto aus Emden nach Berlin fuhr, erst gegen zwei Uhr nachts die Wohnung betrat.

Liebe Deutsche Bahn,

Du hättest mir gestern kein schöneres Geschenk machen können. Danke!

Deine Anne



Olympia: fortschreitende Ermüdung und Reiten by anne

Olympia ist erst seit wenigen Tagen, aber ich habe schon vergessen, seit wievielen. Sowieso vergesse ich vieles, aber Olympia macht es einem auch nicht unbedingt einfach. Heute zum Beispiel dauerte die Übertragung bis 19:00 Uhr, da wird die ohnehin nur knappe Lebenszeit nur noch mehr verkürzt. Der positive Nebeneffekt ist aber natürlich, dass die noch viel knappere Olympiazeit sich verlängert, also wer bin ich, mich zu beschweren … Ich leide zwar mittlerweile Nacht für Nacht unter Anfällen von Realitätsverlust, bei denen ich kaum mehr weiß, wer ich bin, wo ich bin und was ich überhaupt mache, aber damit kann ich ganz gut leben. Oft denke ich auch, ich hätte eine wichtige Mission, die ich erfüllen muss und springe ganz aufgeschreckt aus dem Bett oder ich meine, ich könnte die Geschehnisse im Fernseher beeinflussen, weil sie in Wahrheit ein Konsolenspiel sind und greife nach dem Controller …

Gestern jedenfalls war ein recht trauriger Tag, da meine große Olympiahoffnung Wilhelm Gratschow schon in der ersten Runde der Boxwettbewerbe im Federgewicht ausschied. Wilhelm Gratschow, das muss man dazu wissen, startet nämlich für den durchaus erfolgreichen Boxverein BCV Gifhorn. Soweit ich weiß, war er unsere einzige Hoffnung in Peking, aber na gut … Vielleicht wäre das auch etwas zu viel des Guten gewesen.

Aufheitern konnte mich zum Glück Nicolas Kiefer, der über seinen nächsten Gegner sprach – einen Südafrikaner auf Platz einhundertirgendwas der Weltrangliste: „Alle werden sagen, ich muss ihn besiegen, ich muss ihn schlagen. Das sehe ich nicht so.“ Inwiefern das jetzt der olympische Geist ist, weiß ich nicht. Was ich weiß, ist, dass Herr Kiefer den Südafrikaner dann doch geschlagen hat, doch besiegt hat, auch wenn er nicht musste …

Heute dann vier Mal Gold für uns (ich erinnere mich doch an den Tag: vier Mal Gold für uns am vierten Tag und damit Platz vier im Medaillenspiegel!). Ich bin jetzt ein großer Fan des Vielseitigkeitsreitens. Und nach dem Desaster in Athen (man lese als nicht-Olympia-Dauergucker bitte hier die Anmerkungen zur Mannschaftsentscheidung der Vielseitigkeitsreiter) ist es nur ausgleichende Gerechtigkeit, dass wir jetzt endlich dieses Gold haben und dass die Franzosen Letzte geworden sind. Und das dazu genau 20 Jahre nachdem der große Dr. Reiner Klimke, Vater der heutigen Gewinnerin Ingrid Klimke, auf dem legendären, äpfelnden Ahlerich seine letzte olympische Medaille gewann.

Vor allem bin ich aber Fan von Hinrich Romeike und Marius. Ein schleswig-holsteinischer Zahnarzt als Doppelolympiasieger: was kann es Sympathischeres geben? Genau sowas will ich sehen!

Sonst: Die Micheal-Phelps-Medaillenjagd geht weiter. Bislang: 3/8.

Also: Mal gucken … Immer gucken und mehr gucken und am besten alles gucken!